Ruce houslisty – Ježková Alena (2021)

Eine packende Geschichte über eine tschechisch-deutsch-jüdische Familie vor dem Hintergrund der Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Alena Ježkovás einfühlsame Darstellung des 20. Jahrhunderts reiht sich gekonnt in die Tradition zeitgenössischer Autorinnen wie Mornštajnová und Lednická ein, die sich mit der tschechischen Identität und Vergangenheit behutsam und ohne übertriebene Sentimentalität auseinandersetzen. In sieben lose miteinander verbundenen Kurzgeschichten, die fünf Generationen der fiktiven Familie Schiller in den Mittelpunkt stellen, schildert die Autorin meisterhaft, wie sich historische Ereignisse im Leben Einzelner widerspiegeln. Die Erzählung führt uns von den Schützengräben des Ersten Weltkriegs über den Aufschwung der Industrie in der Tschechoslowakei, die Nazi-Besatzung und den Holocaust, die Nachkriegszeit und den Aufstieg des Kommunismus bis hin zum Einmarsch der „Bruder“-Truppen im August 1968. Die Geschichte der Familie Schiller findet ihren Abschluss im London des Jahres 2005 mit der Suche eines berühmten Geigenvirtuosen nach seinen Wurzeln.