Zrada v zimě – Abraham Daniel (2011)

„Schatten im Sommer“ war ein herausragendes, originelles und fesselndes Debüt, doch nun folgt eine noch stärkere Fortsetzung – eine Tragödie von so düsterer, persönlicher und brutaler Intensität, dass sie an klassische Theaterdramen heranreicht. Als Junge wurde Otah von seiner Familie, dem Herrscherhaus des Stadtstaates Machi, verstoßen. Viele Jahre später wurde er Zeuge der folgenreichen Ereignisse, die die Welt veränderten, und war selbst Teil davon. Doch er kehrte nie in seine Heimatstadt zurück. Nun, da sein Vater – der Khai (oder Herrscher) von Machi – im Sterben liegt und sein ältester Bruder ermordet wurde, erkennt Otah, dass er nach Machi zurückkehren muss, aus Gründen, die selbst ihm nicht ganz klar sind. Die Tradition besagt, dass die Söhne des sterbenden Khai sich gegenseitig töten müssen, bis nur noch einer übrig ist, der die Nachfolge ihres Vaters antritt. Doch in Machi ist etwas noch Schlimmeres geschehen. Das mächtige Galtsianische Reich hat sich mit jemandem in der Stadt verbündet, um das Herrscherhaus zu stürzen. Die Schuld fällt somit auf Otah, den lange verschollenen Bruder, dessen Mordmotiv offensichtlich ist. Mit demselben feinen Gespür und Können, mit dem Abraham bereits seinen Debütroman verfasste, schafft er nun ein Meisterwerk voller ungewöhnlicher Magie – eine fesselnde Geschichte von romantischem Verrat und machiavellistischen Intrigen.