Poslední ghetto - Všední život v Theresienstadt – Hájková Anna (2022)

„Das letzte Ghetto“ ist eine verständliche, fesselnde und schmerzhafte Lektüre über das Leben der Gefangenen in Theresienstadt. Hájkovás Darstellung des Alltagslebens beschränkt sich nicht auf sentimentale Momentaufnahmen. Sie bietet keine Flucht vor der harten Realität des Ghettolebens in die letzte Bastion unversehrter Menschlichkeit. Die Autorin gewährt einen Einblick in eine vielschichtige Vergangenheit, eine Art vergangene Präsenz, in der das grundlegende Merkmal der Menschen, selbst in äußerst angespannten Situationen, ihr eigenes Handeln ist. Die sorgfältige Arbeit mit einer Fülle persönlicher Zeugnisse und Dokumente bildet das Fundament des Erfolgs dieses Buches. Und obwohl Hájková den Lesern eine Fülle von Zeugnissen, Namen und Begebenheiten präsentiert, verfolgt sie den roten Faden der Interpretation relativ flüssig. Die Erinnerungsausschnitte häufen sich nicht einfach als Beweismaterial an, dem der Leser seine eigene Meinung unterordnen soll. Der Beitrag von „Das letzte Ghetto“ beschränkt sich jedoch nicht auf eine neue Interpretation der Geschichte von Theresienstadt. Hájková betont in dem Buch wiederholt, dass ihre Arbeit auch als Beispiel dafür gelesen werden kann, wie man Gefängnisgemeinschaften oder sogar Gesellschaften unter extremen Bedingungen analysieren kann.