Dům o tisíci patrech – Weiss Jan (2021)

Das Haus der tausend Stockwerke ist Jan Weiss' wohl bekanntestes Werk und einer der Grundpfeiler der tschechischen Fantasy. Der Protagonist Petr Brok gerät in einen Albtraum, in dem er zum Detektiv im sogenannten Müllerdom wird, einem gigantischen Wolkenkratzer, der eine eigene Welt darstellt. Seine Aufgabe ist es, Prinzessin Tamara zu retten, die von Ohisver Müller, dem skrupellosen und grausamen Herrscher dieses fantastischen Bauwerks und seiner Bewohner, entführt wurde. Während seiner Suche, die ihm seine Unsichtbarkeit ermöglicht, entdeckt Brok allmählich, dass hinter den modernsten Erfindungen und technologischen Errungenschaften des Müllerdoms ein Mangel an Liebe, freiem Willen und Glück verborgen liegt. Daher beschließt er schließlich, dass es neben der Rettung der entführten Prinzessin Tamara unerlässlich ist, auch Müller selbst zu beseitigen – und zwar am besten für immer. Weiss' Roman dient als zeitgenössische Allegorie des Kapitalismus, lässt sich aber auch getrost den Dystopien zuordnen. Der Autor übt scharfe Kritik an totalitären Tendenzen und Militarismus und nutzt, wie sein Zeitgenosse Aldous Huxley, der Autor des berühmten Werkes „Das Ende der Zivilisation“, die Technologie als effektivstes Mittel zur Kontrolle der Menschen.