Buď připraven k udání - Dokumentární povídky z 50. let – Doležal Miloš (2025)

Menschen im Schatten verlorener Freiheit

Informieren, verbieten, einsperren, deportieren und töten, aber auch riskieren, retten, helfen und dem Hass mutig widerstehen. Dramatische Geschichten aus der Tschechoslowakei der 1950er-Jahre eint der unverfälschte Stempel dieser Zeit, doch ihre Akteure, Entscheidungen und Verhaltensweisen sind vielfältig. Man könnte meinen, diese Epoche sei von Historikern, Journalisten und Zeitzeugen umfassend beschrieben worden. Doch der vierte und letzte Teil der Dokumentarreihe von Miloš Doležal präsentiert bisher unbekannte Erzählungen, die diese Periode aus unerwarteten Perspektiven beleuchten. Die sieben Essays basieren auf der gründlichen Auswertung von Dokumenten und Zeugenaussagen durch den Autor. Und wo Doležals vorheriges Buch „1945: Der Sommer der Dämonen“ endete, setzt dieser Band an. Im Herbst jenes Jahres wird der Glasmacher, Philanthrop und Widerstandskämpfer gegen die Nazis, Čeněk Císař, in den Selbstmord getrieben. Josef Vašíček wird von russischen „Befreiern“ erschossen, als er seine Familie beschützt. Der Wärter des Leopoldow-Gefängnisses, Ján Blahút, der den Bauern Václav Průša, Vater von sieben Kindern, ermordete, bleibt ungestraft. Der Wärter des Pankrác-Gefängnisses, Václav Sisel, hingegen „täuscht mit seinem Körper“ – scheinbar streng, in Wirklichkeit aber ein kluger Mann, der…