Einhaltung von Herz-Kreislauf-Medikamenten in der Praxis – Jelínek Libor (2025)

Um die Wirkung praktisch jeder therapeutischen Maßnahme zu erzielen, ist die Mitarbeit des Patienten unerlässlich. Mit der Weiterentwicklung der Therapie akuter Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt die Zahl der Patienten mit chronischen Komplikationen, die eine Langzeit-Pharmakotherapie benötigen. Ein wichtiger Bereich mit Verbesserungspotenzial in der Patientenversorgung ist die Therapietreue. Ist diese gering, ist auch die Wirksamkeit der Therapie eingeschränkt. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Therapietreue neben der Verfügbarkeit von Therapien einer der Faktoren, bei denen die Behandlung von Patienten am stärksten verbessert werden kann.
Die Therapietreue und ihre Bedeutung variieren erheblich bei verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei arterieller Hypertonie ist die Überprüfung der Therapietreue eine grundlegende diagnostische Methode, um festzustellen, ob es sich um therapieresistente Hypertonie oder lediglich um eine Pseudoresistenz aufgrund mangelnder Therapietreue handelt. Bei Herzinsuffizienz hingegen ist die gemessene Therapietreue in der Regel sehr hoch, sodass man davon ausgehen kann, dass die Patienten ihre Medikamente einnehmen und jede Veränderung des Patientenzustands (zum Guten oder Schlechten) mit der Behandlung zusammenhängt. Ebenso wichtig ist die effektive Behandlung von Begleiterkrankungen, die die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität beeinflussen (z. B. obstruktives Schlafapnoe-Syndrom, chronisch obstruktive Lungenerkrankung usw.).