Petr Parléř – Dvořáček Petr (2024)

Der Name Petr Parléř ist im allgemeinen Bewusstsein untrennbar mit der Persönlichkeit Karls IV. und dem Veitsdom verbunden. Weniger bekannt ist, dass dieser Baumeister, Steinmetz, Bildhauer und Schnitzer eine Ausnahmeerscheinung unter den Architekten der mitteleuropäischen Gotik war – ein Genie und kühner Neuerer. Sein Werk ebnete den Weg für die nächste, höchste Phase der mitteleuropäischen Gotik, die mitunter auch als Parléř-Gotik bezeichnet wird. Er wurde 1332 oder 1333 in Gmünd oder Köln geboren. Sein Vater, Heinrich Parler, ein Baumeister aus einer großen und angesehenen deutschen Bauherrenfamilie, war zu dieser Zeit dort tätig. Der böhmische König und römische Kaiser Karl IV. ernannte Petr Parléř im Alter von nur 23 Jahren zum Leiter der Bauwerkstatt. Unter seiner Leitung errichtete die Werkstatt die Karlsbrücke mit dem Altstädter Brückenturm, den Chor der St.-Bartholomäus-Kirche in Köln, Teile der Altstädter Teynkirche und vieles mehr.