Město zvané Řeka – Rendić Igor (2024)

Pauls Rückkehr in seine Heimatstadt ist genauso wenig freudig wie seine Abreise einst. Vor dreißig Jahren trieb ihn der Krieg im ehemaligen Jugoslawien als kleinen Jungen aus Rijeka fort. Er ließ Freunde und Großeltern zurück, doch nun hat ihn eine traurige Nachricht zurückgeführt: Seine Großmutter ist gestorben, seine letzte Verbindung zur Heimat. Der erwachsene Paul, der nach all den Jahren seine Muttersprache kaum noch spricht, kommt in die nach einem Fluss benannte Stadt Rijeka, um den Nachlass seiner Großmutter zu regeln. Doch bald entdeckt er, dass er etwas viel Seltsameres geerbt hat als nur eine vernachlässigte Wohnung im Zentrum, die überquillt von scheinbar nutzlosem Gerümpel. Die gütige und bescheidene alte Dame, die er so sehr liebte, war in Wirklichkeit ein Krsnik, ein Wesen mit ererbten magischen Fähigkeiten in der kroatischen Mythologie. Die Aufgabe des Krsnik ist es, die Grenze zwischen der Welt der Menschen und der Welt jenseits zu bewachen, die nicht nur von freundlichen Toten, sondern auch von heimtückischen Kreaturen bewohnt wird, für die die Menschen Beute darstellen, von der sie ihre Energie beziehen. Ein solches Erbe war für Paul unerwartet, und er hätte sich nie vorstellen können, dass er es nicht ablegen könnte. Die unerwünschte Last lastet nun auf seinen Schultern, zusammen mit der Gefahr, dass sie alles, was er über das Leben, die Stadt, in der er einst lebte, und sich selbst zu wissen glaubte, auf den Kopf stellen wird. Die Grenze…