Mandala und Geschichte: Bidia Dandarovich Dandaron und der burjatische Buddhismus – Bělka Luboš (2016)

Das Buch bietet eine originelle Aufbereitung einzigartigen Materials, das Mitte der 1970er Jahre entstand und bisher noch nicht als Monografie in englischer Sprache veröffentlicht wurde. Die originelle Bildanalyse stützt sich sowohl auf historische Fotografien aus Burjatien und Tibet als auch auf eigene Feldbeobachtungen und Interviewaufzeichnungen des Autors mit Zeitzeugen. Die Entstehung einer neuen Form des Buddhismus innerhalb der traditionellen burjatischen Sangha lässt sich auf die Mitte des 20. Jahrhunderts datieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg, während der sogenannten ersten religiösen Wiederbelebung, gab es Bestrebungen, zumindest die Grundelemente des durch Repressalien schwer beschädigten tibetischen Buddhismus zu retten. In den 1930er Jahren wurden Klöster zerstört, einige vollständig dem Erdboden gleichgemacht, Mönche vertrieben, einige hingerichtet, ein Teil des Klerus in Gulags inhaftiert und die übrigen mussten ihren Mönchsstand aufgeben. Mitte der 1960er Jahre, während der ersten Kritik am Stalin-Kult, entstand in Ulan-Ude eine kleine, aber bedeutende buddhistische Gemeinschaft. Unter der Führung von B. B. Dandaron, einem burjatischen Buddhisten und buddhistischen Gelehrten, bildete sich eine inoffizielle, geheime Mikro-Sangha, die bis zu seiner Inhaftierung im Jahr 1972 bestand. Er wurde zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt und starb 1947 im Alter von sechzig Jahren in einem Arbeitslager. Einer seiner bedeutendsten Schüler, A.…