Válka začala v Mnichově – Dobrylovský Jiří (2018)

Auf Grundlage der Einschätzung des tatsächlichen Kräfteverhältnisses zwischen der Tschechoslowakei und Deutschland im Herbst 1938 herrscht unter Historikern und Militärexperten weitgehend Einigkeit darüber, dass unsere Lage nach dem Verrat der Westalliierten in München hoffnungslos war und die Kapitulation von Präsident Beneš das Land höchstwahrscheinlich rettete. Die deutsche Überlegenheit an entscheidenden Waffensystemen (Luftwaffe, Panzertruppen, Artillerie) war offenkundig und erdrückend. Hätten wir Widerstand geleistet, wären wir wahrscheinlich weniger als ein Jahr später wie Polen ergangen – oder vielleicht sogar noch schlimmer, da auch ungarische und polnische Gebietsansprüche gegen uns bestanden. Doch was wäre gewesen, wenn die Tschechoslowakei in den 1930er Jahren einen anderen Weg eingeschlagen hätte, anstatt Milliarden in Grenzbefestigungen zu investieren und stattdessen aktive, offensive Strategien zu entwickeln? Was wäre geschehen, wenn die Tschechoslowakische Republik im September 1938 nicht nur 470 Panzer (gegenüber 1800 deutschen) und 570 Kampfflugzeuge (gegenüber 3300 auf deutscher Seite) besessen hätte? Was, wenn dieses Verhältnis anders, völlig und grundlegend anders gewesen wäre? Die Geschichte kennt keine Bedingungen. Doch erlauben wir eine Ausnahme.