Útěky a návraty – Šolc Jiří (2008)

Der Name Bohumil Laušman sagt der heutigen jungen Generation kaum etwas; aus den Augen, aus dem Sinn, wie ein altes tschechisches Sprichwort besagt. Laušman verschwand kurz nach dem Machtkampf im Februar 1948 aus dem Blickfeld der tschechischen Öffentlichkeit, als die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei für volle vierzig Jahre die Kontrolle über Staat und Leben an sich riss. Für die Bewahrung des Andenkens ist dies eine zu lange Zeit, und so geriet er in Vergessenheit, wie auch andere Persönlichkeiten der tschechischen Politik und viele Werte der Vorkriegs-Tschechoslowakei, als er unter dem Banner der Tschechoslowakischen Sozialdemokratischen Partei in die Öffentlichkeit trat. Jiří Šolc rückt seine Persönlichkeit und sein tragisches Schicksal dem tschechischen Leser näher. Gestützt auf Erkenntnisse aus seiner langjährigen Forschung in Archivquellen und Literatur zeichnet er den Lebensweg des letzten Vorsitzenden der ČSSD vor 1948 von seiner Jugend bis zu seinem Tod in der Gefängniszelle von Ruzyň nach und versucht, das verzerrte Bild seiner Persönlichkeit zu korrigieren, das vom vorherigen Regime und der einseitigen Perspektive des tschechischen Exils geprägt wurde.