Ökonomischer Erfolg – ​​Němec Richard (2024)

Das zentrale ideologische Konzept des Nationalsozialismus von 1938 bis 1945 war der neue deutsche Lebensraum. Die Besetzung Mittel- und Osteuropas sollte zu dessen Ausdehnung beitragen. Raum- und Gebietsplanung, Städtebau sowie Architektur und Bauwesen im Allgemeinen wurden diesem Ziel untergeordnet, das nicht nur als Teil ideologisierter Besatzungstechniken und Ausdruck kulturellen Imperialismus, sondern vor allem als Mittel zur Raumökonomie verstanden werden kann. Die Betonung des modernen Charakters des Nationalsozialismus, die sich so manifestierte, ist unverkennbar. Das vorliegende Buch analysiert die Generalumsiedlungspläne an ausgewählten zentralen Standorten in den tschechischen Sudeten (Liberec, Karlsbad, Ústí und Opava), im Protektorat Böhmen und Mähren (Prag und Brünn), im Gebiet des ehemaligen slowakischen Staates unter faschistischer Herrschaft (Bratislava) und in Polen (Warschau, Krakau, Breslau). In diesem Kontext spielten professionelle Planungsgruppen eine Schlüsselrolle. Daher werden persönliche Netzwerke prosopografisch analysiert, da Planung und Bau oft nicht ausschließlich in den Händen von Planern aus Nazideutschland lagen; lokale Experten waren häufig ebenfalls beteiligt. Die Studie zielt darauf ab, die Dichotomie zwischen den ideologischen und sozioökonomischen Faktoren dieser Zusammenarbeit wissenschaftlich zu untersuchen.