Volný čas v českých zemích 1957 - 1967 – Franc Martin (2013)

Die nach dem Krieg erfolgte Reduzierung der Arbeitszeit und die Zunahme der Freizeit prägten die Entwicklung des Lebensstils in den 1950er und 1960er Jahren maßgeblich. Gemäß den damaligen ideologischen Vorstellungen sollte Freizeit vor allem gesellschaftlichem Engagement, Weiterbildung und körperlicher Aktivität dienen. Die Realität sah jedoch anders aus, und insbesondere die jüngere Generation der Tschechoslowakei näherte sich in den 1960er Jahren in der Freizeitgestaltung zunehmend ihren Altersgenossen in anderen europäischen Ländern an. Die vorliegende Arbeit untersucht die sozialen Kontexte der allmählichen Zunahme der Freizeit und die Auswirkungen der damit einhergehenden Veränderungen auf das Funktionieren der tschechischen Gesellschaft in der zweiten Hälfte der 1950er und in den 1960er Jahren. Dabei werden auch zeitgenössische Expertendiskussionen zu diesem Thema berücksichtigt. Darüber hinaus beleuchtet sie die Transformationen der gesamten Gesellschaft jener Zeit, insbesondere den Wandel der gesellschaftlichen Mentalität und deren neues Verhältnis zum Konsum. Gleichzeitig versucht die Studie, Fragen zur Effektivität und den Auswirkungen der Bemühungen der Regierung zu beantworten, aktiv in das Privatleben der Bürger einzugreifen, insbesondere im Bereich der Freizeitaktivitäten. Dies geschieht anhand von Untersuchungen zu einzelnen Formen der Freizeitgestaltung (z. B. …).