Im Westen nichts Neues – Remarque Erich Maria (2018)

1914 werden Paul Bäumer und seine Klassenkameraden von ihrem sentimental-patriotischen Klassenlehrer zum örtlichen Rekrutierungsbüro geführt. An einem ruhigen Oktobertag des Jahres 1918, nur wenige Wochen vor dem Waffenstillstand, wird Paul als Letzter von ihnen fallen. In „Im Westen nichts Neues“ erzählt er ihre Geschichte. Wenige Jahre nach Erscheinen des Romans im Jahr 1929 wurde er von den Nazis verurteilt und öffentlich verbrannt, weil er die heldenhafte deutsche Armee beleidigte – mit anderen Worten, weil er die Realität des einfachen Soldaten an der Front schonungslos darstellte, wo jegliche Vorstellungen von Ruhm und nationaler Bestimmung jäh von dem entmenschlichenden Schrecken des modernen Krieges ausgelöscht wurden. Remarque besitzt die außergewöhnliche Gabe, Angst zu beschreiben: die entsetzliche Anspannung, in einem Unterstand unter schwerem Beschuss auszuharren; den animalischen Instinkt zu töten oder getötet zu werden, der im Nahkampf die Oberhand gewinnt. Er hat auch ein Auge für das bitterkomische: die Särge, an denen Paul und seine Freunde vorbeiziehen, als sie sich für eine neue Offensive vorwärts bewegen; die jungen Soldaten, die sich freudig über die doppelte Ration hermachen, nachdem die Hälfte ihrer Kompanie unerwartet ausgelöscht wurde. Remarques Elegie auf eine geopferte Generation ist umso eindringlicher…