Farm der Tiere – Orwell George (2021)

1943 war die Notwendigkeit für „Farm der Tiere“ dringend. Die Sowjetunion war im Krieg gegen Nazi-Deutschland Großbritanniens Verbündeter geworden, und Kritik an Stalins brutalem Regime wurde entweder zensiert oder unterdrückt. Viele Intellektuelle der Linken feierten die Sowjetunion ohnehin weiterhin und behaupteten, die Schrecken ihrer Schauprozesse, standrechtlichen Hinrichtungen und der Geheimpolizei seien entweder übertrieben oder notwendig gewesen. Für Orwell jedoch war Stalin stets ein „widerlicher Mörder“, und er wollte die Menschen auf eindringliche und unvergessliche Weise daran erinnern. Aber wie sollte er das tun? Ein politischer Essay würde niemals ein ausreichend breites Publikum erreichen; ein traditioneller Roman würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Orwell hatte die geniale Idee, die Moral der traditionellen Tierfabel mit der Satire von Gullivers Reisen zu verbinden. Eine Gruppe von Nutztieren, angeführt von den Schweinen, stürzt ihre menschlichen Herren. Ihre Revolution ist von hohen Idealen inspiriert: Der Bauernhof soll im Interesse seiner Tiere geführt werden, ohne Schlachtungen, mit reichlich Nahrung für alle und einem angenehmen Lebensabend. Doch als Napoleon, das Schwein, das Kommando übernimmt, korrumpiert er schnell ihre Prinzipien und errichtet eine neue Tyrannei, schlimmer als die alte. Orwell schrieb „Farm der Tiere“ im Jahr …