Bad Gays – Lemmey Huw (2023)

Zu viele populäre Geschichtswerke versuchen, Helden, Pioniere und Märtyrer zu etablieren. Doch wie Huw Lemmey und Ben Miller argumentieren, ist die Vergangenheit voller queerer Menschen, deren Sexualität und/oder ruchlose Taten übersehen wurden. Wir alle erinnern uns an Oscar Wilde, aber wer spricht für Bosie? Was ist mit den „bösen Schwulen“, deren unkonventionelle Leben mehr offenbaren, als wir erwarten würden? „Bad Gays“ ist teils revisionistische Geschichtsschreibung, teils historische Biografie und basiert auf der äußerst beliebten Podcast-Serie. Das Buch stellt die Vorstellung von schwulen Ikonen und queeren Helden infrage und fragt, was wir über die Geschichte, Sexualität und Identität von LGBTQ+ durch ihre Schurken und Bösewichte lernen können. Von Kaiser Hadrian bis zum berüchtigten Gangster Ronnie Kray graben die Autoren die verschüttete Geschichte queerer Leben aus. Dazu gehören faschistische Schläger, berühmte Künstler, strenge Puritaner und ausschweifende Lebemänner, Imperialisten, FBI-Agenten und Architekten. Gemeinsam erweitern und hinterfragen diese erstaunlichen Lebensgeschichten die gängigen Vorstellungen von sexueller Identität. Sie zeigen, dass Homosexualität selbst eine Idee des 19. Jahrhunderts war und dass ihre Interpretation in wichtigen historischen Konfliktmomenten von den Brüchen der Weimarer Republik bis hin zur Kommunistenverfolgung eine zentrale Rolle spielte.