Hunde und Monster – Haddon Mark (2024)

Vom Bestsellerautor von „Der Schweinswal“ stammen acht fesselnde Erzählungen, die dem Wesen des Menschseins auf den Grund gehen. Mark Haddon verwebt antike Fabeln zu neuen, unerwarteten Formen und erschafft neben ihnen neue Legenden. Der Mythos vom Minotaurus in seinem Labyrinth wird zu einer ergreifenden Parabel über Mutterliebe – und über die Ungeheuerlichkeiten des Patriarchats. Tithonos, der Geliebte einer Göttin, erhält ewiges Leben, jedoch keine ewige Jugend. Aktaion, der nach dem Anblick der nackten Diana in einen Hirsch verwandelt und von seinen Jagdhunden zerrissen wird, wird zu einer eindringlichen Metapher für den Umgang des Menschen mit Tieren. Von Gentechnik bis hin zu den ewigen Verwicklungen der Familie zeigt Haddon meisterhaft, wie wir denselben elementaren Kräften unterworfen sind, die schon die Griechen faszinierten. Ob er nun die sowjetische Weltraumhündin Laika auf ihrer schicksalhaften Umlaufbahn beschreibt oder den heiligen Antonius, der in der Wüste mit der Einsamkeit kämpft – seine erstaunlichen Beobachtungsgaben sind am deutlichsten zu spüren, wenn er die feine Linie zwischen Mensch und Tier beleuchtet.