Gerta: Ein Roman – Tučková Kateřina (2021)

Der preisgekrönte Roman der tschechischen Autorin Kateřina Tučková – ihr erstes Werk, das ins Englische übersetzt wurde – erzählt vom Schicksal einer Frau und ihrem Streben nach Vergebung in einer zerrissenen Nachkriegswelt. 1945. Die Alliierten befreien das von den Nazis besetzte Brünn in Mähren. Für Gerta Schnirch, Tochter einer tschechischen Mutter und eines mit Hitler verbündeten deutschen Vaters, ist dies keine Befreiung, sondern ein Urteil. Sie wurde zur Staatsfeindin erklärt. Gefangen im Strudel eines Krieges, der ihre Familie – und ihre Unschuld – zerstört hat, muss Gerta dem Befehl Folge leisten: Sie soll, wie alle Volksdeutschen, aus der Tschechoslowakei ausgewiesen werden. Nur mit den Kleidern am Leib und ihrer kleinen Tochter wird sie zusammen mit Tausenden anderen aus ihrer Heimat vertrieben. Doch die Ungerechtigkeit macht Gerta nur stärker, selbstbewusster und entschlossener, Gerechtigkeit zu erlangen. Ihre Reise ist eine unerbittliche Suche nach einer scheinbar unmöglichen Vergebung. Und eines Tages wird sie zurückkehren. Kateřina Tučkovás atemberaubender Roman umspannt Jahrzehnte und Generationen und beleuchtet ein lange vernachlässigtes Kapitel der tschechischen Geschichte. Ein Kapitel der Ausgrenzung und der Vorurteile, der kollektiven Scham im Gegensatz zur persönlichen Schuld – alles aus der Perspektive einer charismatischen Frau erzählt…