Zámek Jemniště - Stavebnice papírového modelu

Das barocke, im Rokokostil umgestaltete Schloss Jemniště liegt etwa 10 Kilometer südwestlich der Stadt Vlašim im Bezirk Benešov in Mittelböhmen. Der erste urkundlich belegte Wohnsitz der Herren von Jemniště war eine Festung aus dem 14. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert erwarb František Adam von Trauttmansdorff das Anwesen und ließ westlich der alten Festung eine komfortablere Residenz errichten – das heutige Schloss. Der Bau erfolgte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, zweifellos nach den Plänen des bedeutenden tschechischen Barockarchitekten František Maxmilián Kaňka, der auch mit dem Maler Václav Vavřinec Reiner zusammenarbeitete, der die St.-Josephs-Kapelle mitgestaltete. Kaňka war übrigens auch einer der Erbauer des Clementinums in Prag. Die Festung diente später als Wohnsitz für die Bediensteten der Herren. Nach einem Brand im Jahr 1754 wurden die Innenräume des Schlosses umgestaltet. Aus dieser Zeit stammen die Gemälde von Felix Antonín Scheffler im Hauptsaal. 1773 gelangte das Schloss durch Heirat in den Besitz von Graf Jindřich Rottenhan, unter dem das Gut Jemniště zu einem bedeutenden Zentrum der Baumwollindustrie wurde. Rottenhan trug auch zu den architektonischen Umgestaltungen des Schlosses im neoklassizistischen Stil bei und ließ nördlich des Schlossgebäudes einen großen, naturnahen englischen Park anlegen, wodurch der bis dahin übliche französische Gartenstil ersetzt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Gut in Staatsbesitz über.